1.Mannschaft : Spielbericht (2024/25)

Siebleben gewinnt Derby: Muhammed Jarju ärgert seinen Ex-Verein

Ein wenig spannendes Duell zwischen dem FSV Ohratal und der Spielvereinigung Siebleben endet mit einem verdienten Gästesieg.

„Ausgerechnet der“, dachten sich wohl einige Zuschauer im Ohrdrufer Goldbergstadion. Was war passiert? Ohratals Tim Rudolph verlor den Ball im Aufbauspiel, auf einmal ging es schnell. Ein Flachpass in die Spitze auf Muhammed Jarju, die Abseitsfalls packte nicht zu. Jarju nahm den Ball mit und schoss auf das Tor, der abgefälschte Ball trudelte an Torwart Pascal Böhm vorbei zum 1:0 für die Spielvereinigung Siebleben ins Netz (14.).

Und so war die schon so oft erlebte Klassikergeschichte perfekt. Jarju, der beim FSV Ohratal meist nicht über Einsätze in der Zweiten hinauskam und im vergangenen Sommer die Herausforderung in Siebleben annahm, traf gegen die Ex-Kollegen und brachte sein Team so auf Kurs.

Eckhardt hat die Führung auf dem Fuß

Der neunte Saisontreffer Jarjus ließ die Gäste zu ihrem Spiel finden. Zuvor hatten die Gastgeber den besseren Start erwischt, durch Robert Eckhardtauch eine Großchance besessen (3.). Doch der Abwehrspieler zeigte sich, nachdem er in den Strafraum eingedrungen war, nicht konsequent genug. Ein Flachpass in die Mitte oder ein direkter Torschuss standen als Option bereit, Eckhardt wählte Option drei und schoss wuchtig mehrere Meter neben das Tor.

Es war die erste und für lange Zeit auch letzte Offensivaktion der Ohrdrufer, die nach der Führung der Siebleber zu wenig anboten. Deren Spiel wirkte im Vorwärtsgang zu statisch und war – weil die Schnelligkeit in der Offensive fehlte – einfach zu verteidigen.

„Ganz anderes Gesicht gezeigt“

Auf die langen Bälle aus der Innenverteidigung heraus hatten die Gäste gut eingestellt. „Weil wir ein ganz anderes Gesicht als letzte Woche gezeigt haben“, wie Trainer Kevin Pfeifer zufrieden feststellte. Dabei spielte seine Mannschaft auch keinen überragenden Fußball, ähnlich wie beim Gegner wechselten sich bessere mit schlechteren Phasen ab. Aber die Spielvereinigung wirkte besser, reifer und abgeklärter.

Das Spiel an sich bot nur bedingt Werbung. Zwar präsentierten sich die Siebleber Anhänger lautstark und machten das Auswärts- zum Heimspiel. Derbyatmosphäre kam jedoch nie auf. Vielmehr erinnerte das Duell an einen Sommerkick. Und so war es auch wenig verwunderlich, dass das 2:0 durch Robin Merten (51.) früh einer Vorentscheidung gleichkam. Sein Schuss aus 20 Metern wurde noch abgefälscht, Keeper Böhm war zudem durch viele Spieler im Strafraum der Blick verdeckt. Siebleben spielte in der Folge geduldig, ließ einige Konterchancen sträflich ungenutzt. Ohratal fiel wenig ein, dass Tino Maternowski in der 80. Minute Jens Schuchardt prüfte, sagte einiges über die Ungefährlichkeit der Hausherren aus.