1.Mannschaft : Spielbericht (2022/2023)

Doppelpack mit Köpfchen

Innerhalb einer Minute wurde den rund 100 Zuschauern im Ohrdrufer Stadion am Samstag mehr Spektakel als in der gesamten restlichen Zeit geboten. Gerade noch hatte Maximilian Seitz eine von der rechten Seite durch Raivis Vitolnieks getretene Ecke per Kopf ins Tor gewuchtet (68.), als der Ball schon wieder im Steinbach-Hallenberger Gehäuse lag. Vom Anstoß weg verloren die Gäste das Spielgerät, Ohratal schaltete schnell und spielte Marty Jung frei, der mit der Pike hoch ins Eck zum 3:0 traf (69.).

„Endlich hat er sich mal wieder belohnt“, fiel FSV-Trainer Dominik Müller nach Spielende ein Stein vom Herzen. In der letzten Zeit hatte der schnelle Angreifer gute Möglichkeiten oft liegengelassen. Nun aber sein dritter Saisontreffer, der den letztlich ungefährdeten Heimsieg eintütete. Dank des sechsten Punktedreiers holte sich Ohrdruf die Tabellenführung der Landesklasse-Staffel 3 zurück.

Zum „Dosenöffner“ war derweil Seitz bereits im ersten Durchgang avanciert. Als vieles für eine torlose Halbzeit sprach, köpfte der hochgewachsene Abwehrmann einen Freistoß von Bogdan-Vasile Cortusan mittig zentriert stehend ein (44.). „Bei der Größe sollte man auch mal ein Kopfballduell gewinnen“, flachste Müller und schob hinterher: „Für ihn ist das super und gibt Selbstvertrauen. Ich denke, das 1:0 war ein kleiner Genickschlag.“

Überhaupt war das Spitzenspiel der Landesklasse-Staffel 3 über weite Strecken, vor allem aber in der ersten Halbzeit von einem Belauern beider Teams geprägt. Die Gäste standen tief und machten kaum Anstalten, Ohrdruf gefährlich werden zu wollen. Einzig ein mit der Hand erzieltes Tor durch Marcel Bischoff (9.), welches natürlich nicht zählte und die Zuschauer belustigte, blieb als Notiz hängen. „Ich habe im ersten Durchgang den Mut vermisst. Das war offensiv deutlich hinter dem, was wir spielen können. Mir gab es da zu wenig Angebote für den ballführenden Spieler“, befand Gäste-Trainer Robert Teske.

Die Hausherren blieben so stets Herr der Lage, brauchten aber ebenfalls eine Anlaufphase, um nach vorne Akzente zu setzen. Jungs Kopfball, der über den Torwart flog, klärte Felix Fischer noch vor der Linie (28.), Max Wildies‘ Versuch per Kopf landete auf dem Tornetz (34.). Erst Seitz brachte die Erlösung aus Gastgebersicht.

Im zweiten Durchgang erspielten sich die Hausherren dann deutlichere Feldvorteile. Immer wieder wurden die Außen in Szene gesetzt, doch blieben die Angriffsbemühungen bis zum Doppelschlag unbelohnt. Dafür punktete Ohratal mit einer stabilen Defensive um den laufstarken Sechser Wilhelm Heun, die die Offensive der Steinbach-Hallenberger fast vollständig zum Erliegen brachte, auch wenn sie vor dem 0:2 ein wenig mehr Druck nach vorne ausübten. Eine Hundertprozentige blieb den Gästen aber verwehrt. „Wir sind nie Gefahr gelaufen, dass wir ein Gegentor kriegen könnten. Aber ich hätte sie auch offensiver erwartet“, war Müller dementsprechend zufrieden.