1.Mannschaft : Spielbericht (2022/2023)

Spätes Glück und Trainerwechsel

Landesklässler Ohratal ringt im Spitzenspiel den Zweiten Hildburghausen mit 1:0 nieder

Schon in der Nachspielzeit bekamen die Ohrdrufer noch einen Freistoß im Halbfeld zugesprochen. Marty Jung, einer der Besten an diesem Tag, schlug diesen in den Strafraum, wo er Kapitän Max Wildies fand. Dieser schraubte sich zum Kopfball hoch und traf unhaltbar für den guten Torwart Julius Geyling zum goldenen Tor (90.+2). Sofort versammelte sich eine große Jubeltraube, auch die Verantwortlichen des FSV samt der Wechselspieler hielt es nicht mehr auf der Bank. Als kurz darauf Schluss war, fiel die Last von den Schultern aller ab. „Das war ein richtiges Sechs-Punkte-Spiel. Wir haben sie auf Distanz gehalten“, zeigte sich Trainer Dominik Müller erleichtert.

Das Spitzenspiel des Ersten gegen den Zweiten kam von der Qualität her nicht ganz an das Derby gegen Wacker Gotha (1:1) heran, fand mit den Ohrdrufern aber einen insgesamt verdienten Sieger, auch wenn der Zeitpunkt des 1:0 glücklich war.

Sicher hätte sich auch niemand über ein Remis beschweren dürfen, da Hildburghausen mit einer kompakten Leistung aufwartete und auf Torjäger Sandro Eichhorn (18 Saisontore) verzichten musste. Über die gesamten 94 Minuten betrachtet, investierten die Hausherren aber etwas mehr und hatten auch ein Chancenplus zu verzeichnen.

Allerdings waren diese auf beiden Seiten rar gestreut. Philipp Kiebert scheiterte am Torwart, Luiz-Miguel Schack schoss den Abpraller neben das leere Tor (45.) – mehr gab es im ersten Durchgang nicht zu sehen. Nach der Pause verfehlten wiederum Schack sowie Kiebert, der in Geyling zweifach seinen Meister fand, die Führung.

Bei den wenigen gefährlichen Momenten der defensiv stark stehenden Gäste blieb die Abwehr auf Augenhöhe, zumal der als Defensivstratege agierende Marty Jung mit einem enormen Laufpensum viele Sachen bereinigte. Dass er schließlich die Vorlage zum Siegtor gab, krönte seine starke Leistung. „Die Position ist eigentlich nicht seins. Aber er findet sich damit zurecht und gibt der Mannschaft Halt“, lobte Müller den gelernten Angreifer.

Für den Ohrdrufer Trainer war der Erfolg, der sich auch dank der Einwechslungen der dynamischen Maximilian Meitz und Bogdan-Vasile Cortusan ergab, Balsam auf die sportliche Seele, da sein Engagement nach der Saison endet. Einem Mix aus beruflichen und privaten Gründen liegt zugrunde, dass er das Amt vorerst aufgibt – Wehmut inklusive.

„Als ich es der Mannschaft letzte Woche gesagt habe, sind doch ein paar Tränen geflossen“, sagte Müller. Im Wissen um die Personalie reagierten die Verantwortlichen schnell und fanden einen bestens bekannten Nachfolger. Michael Storch, der das Amt bis 2020 innehatte, damals aber aus privaten Gründen kürzertrat, wird die Elf übernehmen. Damit ist den Ohratalern frühzeitig Planungssicherheit gegeben – unabhängig von der Liga. Klar ist aber auch, dass sich Müller am liebsten mit dem gesteckten Ziel Aufstieg verabschieden würde.

Mit Siegen wie gegen Hildburghausen kommt seine Mannschaft diesem ein Stück näher.